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„Die OZ gehört zu Ostfriesland wie eine Tasse Tee. Als

Leser ist man bestens informiert. Auch wenn andere Zei-

tungen auftauchen, ist die OZ klar die wichigste Zeitung

in Ostfriesland.“

Karl-Heinz Langenscheidt, Leer

Freitag, 9. Oktober 2020, Seite 21

m 20. April 2008 ging

das erste Video auf

der Internetseite der

Ostfriesen-Zeitung

online. Die Videoredaktion

Ostfriesen.tv

hatte den da-

mals größten Zeltflohmarkt

Ostfrieslands in Georgsheil

mit der Kamera begleitet.

Seitdem bereichert die Re-

daktion das OZ-Angebot um

Bewegtbilder, jeden Tag kom-

men neue Videos dazu. Fünf

ausgebildete Videoredakteu-

re und ein Volontär küm-

mern sich darum. Sie beglei-

ten wichtige Ereignisse und

große Veranstaltungen mit

der Kamera, führen Inter-

views und zeigen spannende

Ostfriesen im Porträt.

Angefangen in einem Stu-

dio in Holtrop in der Ge-

meinde Großefehn, arbeitet

das Team mittlerweile an drei

Standorten: in Logabirum,

Aurich und Rhauderfehn.

Neben den klassischen

Nachrichtenfilmen

über

wichtige Ereignisse und Ver-

anstaltungen in Ostfriesland,

konzentriert sich das Video-

team auch immer stärker auf

eigene Formate und Serien

(siehe Text rechts).

Dabei hat sich in den ver-

gangenen zwölf Jahren die

Arbeit stark verändert. „Frü-

her waren wir mit großen

Fernsehkameras unterwegs

und haben alles auf Kassette

aufnehmen müssen“, erin-

nert sich Redaktionsleiterin

Jutta Martens. Das sei nicht

nur ein Geschleppe, sondern

auch zeitaufwendig gewesen.

Bis das Video letztlich fertig

war, habe es gedauert. „Wir

mussten die Rückfahrt und

A

das zeitintensive Kopieren

der Aufnahmen auf den

Computer abwarten, um mit

dem Schnitt loszulegen.“

Heute geht das alles

schneller, digitaler. Aufge-

nommen wird längst nicht

mehr auf Kassette und im

Nullkommanix sind die ge-

drehten Bilder auf dem Rech-

ner. Wenn es ganz schnell ge-

hen muss, drehen die Video-

journalisten mit dem Smart-

phone und schneiden die

Beiträge noch vor Ort oder

übertragen direkt live.

„Wir sind gespannt, wie

wir in zehn Jahren drehen

und arbeiten werden. Das

entwickelt sich ja immer wei-

ter und gerade das ist das

Spannende an unserer Ar-

beit“, sagt Martens.

Das Ziel ihrer Arbeit hat

sich im Laufe der vergange-

nen Jahre aber nicht geän-

dert. Das sechsköpfige Team

möchte die Menschen in der

Region mit interessanten Vi-

deos aus der Heimat versor-

gen.

Mit derVideokameradurchOstfriesland

MEDIEN

Das Team von

Ostfriesen.tv

bereichert das Online-Angebot der OZ um Bewegtbilder

VON DER OTV-REDAKTION

Das OTV-Team ist in ganz Ostfriesland unterwegs. Redakteurin Stephanie Fäustel ist seit fünf Jahren dabei.

BILD: ORTGIES

Zu den

Videos

ie Witterung ist die

größte Herausforde-

rung für den Zei-

tungsvertrieb

Ost-

friesland (ZVO): Mehr als

1150 Zusteller liefern die Ta-

ges- und Wochenzeitungen

der Zeitungsgruppe Ostfries-

land (ZGO) Tag für Tag, Wo-

che für Woche das ganze Jahr

über aus – egal ob es sonnig

ist, schneit, stürmt, regnet

oder hagelt. „Die Zusteller“,

sagt ZVO-Geschäftsführer In-

go Webermann, „bilden das

Fundament

des

Verlags.

Denn das beste Produkt

nützt uns nichts, wenn es

nicht beim Kunden an-

kommt.“ Der 37-Jährige gibt

Einblicke in eine Welt, die

den meisten Menschen zu

nachtschlafender Zeit ver-

borgen bleibt.

Sind die Zeitungen ge-

druckt und liegen in Paketen

geschnürt auf der Rampe der

Druckerei in Oldenburg, ver-

laden Mitarbeiter sie zwi-

schen 0.30 und 1 Uhr in

Transporter, damit die Fahrer

sie zu den zentralen Verteil-

zentren bringen können. Von

hier aus geht es weiter zu den

kleineren Ablagestellen in

den ostfriesischen Landkrei-

sen und Städten. „Zwischen

1.30 und 4 Uhr nachts“, er-

klärt Webermann, „bekom-

men die Zusteller die Zeitun-

gen.“ Im Durchschnitt trage

ein Bote etwa 80 Stück aus.

D

Im Normallfall funktio-

niert die Logistik reibungslos,

die Leser in den Städten be-

kommen ihre Zeitung in der

Regel bis um 6 Uhr morgens

in den Briefkasten gesteckt,

die in ländlicheren Regionen

bis um 7 Uhr. Nur in Ausnah-

mefällen verspätet sich die

Zustellung, wenn etwa ein

Bote krankheitsbedingt aus-

fällt oder auch einmal, wenn

kurzfristig Baustellen einge-

richtet worden sind.

In solchen Situationen ru-

fen die Zusteller bei einem

von sechs Vertriebsinspekto-

ren in der ZVO-Zentrale in

Leer-Logabirum an – und fin-

den eine Lösung für das Pro-

blem. Vor allem dank der gu-

ten und raschen Zusammen-

arbeit der Zusteller und der

Inspektoren liegt die Rekla-

mationsquote bei lediglich

knapp über null Prozent. Nur

wenige Dutzend Zeitungen

müssen im Schnitt pro Tag

nachgeliefert werden – bei

täglich mehreren Zehntau-

send

Ostfriesen-Zeitungen

ein Wert, der sich branchen-

weit sehen lassen kann.

In wöchentlichen und täg-

lichen Planungsrunden orga-

nisiert die zwölfköpfige ZVO-

Mannschaft in Leer die Zu-

stellung, berücksichtigt Ur-

laube von Zustellern und

kümmert sich um Vertre-

tungsregelungen.

Eine der größten Heraus-

forderungen im Zustellge-

schäft ist, neben der Witte-

rung, unterdessen das Jahr

2015 gewesen. „Da ist mit

Einführung des Mindest-

lohns die Umstellung vom

Stücklohn auf den Stunden-

lohn erfolgt“, sagt Weber-

mann. „Statt pro zugestell-

tem Exemplar werden die

Zusteller also seither pro

Stunde bezahlt.“ Eine faire

Regelung, wie er findet. Aber

auch eine herausfordernde,

wenn Webermann etwa an

die bevorstehenden mehr-

stufigen Anhebungen des

Mindestlohns denkt, von der

die Zeitungszusteller in der

Regel nicht profitierten. „Vie-

le unserer Mitarbeiter bes-

sern mit einem Zuverdienst

auf

450-Euro-Basis

ihre

Haushaltskasse auf.“

Mit der Anhebung des

Mindestlohns gebe es für die

Mini-Jobber

unterdessen

nicht mehr Geld, denn sie

dürfen weiterhin nicht mehr

als 450 Euro hinzuverdienen.

„Wenn

der

Mindestlohn

steigt“, erklärt Webermann,

„trägt jeder Zusteller daher

ein paar Exemplare weniger

aus. Davon haben unsere Bo-

ten aber leider nichts, außer

umgerechnet ein paar Minu-

ten mehr Freizeit. Ich denke

aber, die Zusteller hätten

stattdessen lieber ein paar

Euro mehr in der Tasche.“

Ginge es nach ihm, so We-

bermann, könne das gesamte

Minijob-Konstrukt

abge-

schafft werden. Das sei aller-

dings Sache der großen Poli-

tik.

Für die ZVO-Mannschaft

in Leer sind die Mindestlohn-

erhöhungen unterdessen ei-

ne fordernde Aufgabe. Das

Team muss sich darum küm-

mern, die Zuschnitte der Zu-

stellbezirke neu zu berech-

nen.

Das Kümmern ist generell

eine wichtige Aufgabe der

ZVO, die es seit 2001 gibt, als

die Zustellgesellschaften von

General-Anzeiger und Ost-

friesen-Zeitung fusionierten.

Seinerzeit gründete sich die

Zeitungsgruppe Ostfriesland.

Zum Beispiel kümmert sich

die ZVO auch darum, die Zu-

steller mit vernünftigen Ar-

beitsmaterialien auszustat-

ten oder sie bei deren An-

schaffung zu unterstützen.

Gegen einen Obolus würden

bei Bedarf etwa Regenjacken

zur Verfügung gestellt. Und

in jedem Jahr gebe es zu

Weihnachten ein besonderes

Präsent. In diesem Jahr, mehr

wolle er noch nicht verraten,

sei es etwas Wärmendes.

Die meisten Zusteller sei-

en treue Mitarbeiter und seit

vielen Jahren dabei, ein Kol-

lege sogar seit mehr als

40 Jahren. Gründe, den Job

zu machen, gebe es zahlrei-

che, sagt Webermann. Die

faire und immer pünktliche

Bezahlung

sei

selbstver-

ständlich. „Außerdem bin

ich, wenn ich mit dem Rad

fahre, täglich etwa zwei Stun-

den sportlich und zugleich

an der frischen Luft unter-

wegs.“ Und das Wichtigste

seien natürlich die dankba-

ren und zufriedenen Kunden,

die morgens pünktlich ihre

frisch gedruckte Zeitung aus

dem Briefkasten holen.

„Die Zusteller bilden das Fundament des Verlags“

LOGISTIK

ZVO-Geschäftsführer Ingo Webermann erklärt, wie die Ostfriesen-Zeitung zum Kunden kommt

VON JÜRGEN STRICKER

Mannschaftsspieler: Ingo Webermann sorgt mit einem großen Vertriebsteam dafür, dass

die Zeitungen pünktlich bei den Lesern ankommen.

BILD: ORTGIES

eben

klassischen

Nachrichtenvideos

hat

Ostfriesen.tv

auch einige Serien im

Programm.

Corona kompakt

Seit Beginn der Corona-Pan-

demie fasst

Ostfriesen.tv

je-

den Tag in einem Video die

wichtigsten Nachrichten zur

Corona-Lage in der Region

zusammen. Die Sendung

geht um 19.30 Uhr online.

Leben an der Ems

Seit einigen Wochen stellt

die Redaktion immer diens-

tags interessante Menschen

vor, die an der Ems leben

oder arbeiten. In der aktuel-

len Folge vom 8. Oktober

geht es um die Schiffswerft

Diedrich in Oldersum.

In d’ Tuun

In der Gartenserie geben

Experten aus Ostfriesland

Hobbygärtnern einmal in der

Woche viele Ratschläge und

Anregungen rund um das

Thema Garten. Immer zum

Monatsanfang gibt es zudem

in einem Video gleich mehre-

re hilfreiche Tipps dazu, was

jetzt zu tun ist.

kompass.tv

Das Ortsrätsel ist der Dauer-

brenner unter den OTV-Seri-

en. Schon seit Jahren stellt

das Videoteam einen Ort in

der Region vor und die Zu-

schauer können raten, um

welchen es sich handelt.

N

Die aktuellen

Serien von

Ostfriesen.tv