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„Ich lese die Ostfriesen-Zeitung, seit ich in Aurich lebe.

Ich abonniere sie auch deshalb, damit ich auch über die

Grenzen des Landkreis Aurich hinaus informiert bin.“

Günther Niet, Aurich

Freitag, 9. Oktober 2020, Seite 27

ls Zeitungen noch

ausschließlich

ge-

druckt wurden und

Lokaljournalisten vor

allem Chronisten waren, da

musste der Redakteur ein Al-

leskönner sein: Er war meist

für eine Zeitungsseite zustän-

dig und plante Termine, be-

suchte Sitzungen und Presse-

konferenzen, layoutete seine

Seite, recherchierte, schrieb

und fotografierte, organisierte

freie Mitarbeiter und redigier-

te deren Texte.

Mit der Digitalisierung hat

sich das geändert. Heute sind

die meisten OZ-Journalisten

als Reporter tätig, im Groß-

raumbüro in Leer, dem News-

room, ebenso wie in den Re-

daktionen Emden, Aurich,

Wiesmoor, Weener, Norden

und Wittmund. Sie recher-

chieren und schreiben und

planen ihre Themen.

Die fünf Blattplaner küm-

mern sich darum, dass die

Texte der Reporter in die Zei-

tung kommen. Sie überwa-

chen auch die Qualität der

Artikel. Für die digitalen Ka-

näle sind die Seitenmanager

der Onlineredaktion zustän-

dig. In Abstimmung mit den

Reportern planen sie die Ver-

öffentlichung der Artikel und

sorgen dafür, dass die interes-

santesten Texte oben stehen.

Ebenfalls zu den Onlinern ge-

hören die Social-Media-Ma-

nager. Sie sind auf Facebook,

Instagram und Twitter unter-

wegs und moderieren dort

die Nutzerkommentare.

job

A

Alleskönner

werden zu

Spezialisten

m Anfang standen

Bauchgefühl und die

Meinung des Chefs.

In Zeiten, in denen

Lokaljournalisten noch keine

Ahnung hatten, was ihre Le-

ser wirklich interessierte –

und das trifft auf ungefähr

400 der 415 Jahre Zeitungsge-

schichte zu – da wurde vor

allem nach Erfahrung, eige-

nen Interessen und pauscha-

len Vorstellungen vom Leser

und der eigenen Rolle ent-

schieden. Das letzte Wort

hatte natürlich der Chef.

Daran hat sich natürlich

grundsätzlich nichts geän-

dert, aber inzwischen weiß

die OZ-Redaktion ziemlich

genau, für welche Themen

sich die meisten Leser inte-

ressieren. Sowohl in der ge-

druckten Zeitung als auch

auf unseren Digitalauftritten.

Bei letzteren sind diese

Kenntnisse einfach zu be-

kommen. Jeder Klick auf ei-

nen Artikel wird gezählt. Re-

gistriert werden aber auch

die Nutzer selber (anonym,

anhand ihrer IP-Adresse). Die

sogenannten „Unique User“

(rund eine halbe Million pro

Monat) werden, unabhängig

davon, wie viele Artikel sie

anklicken, einmal am Tag ge-

zählt. Die eingesetzte Analy-

se-Software kommt übrigens

von Google. Mit einem nach-

geschalteten

„Data-Ware-

house“, einer Software, die

uns ein schwedischer Dienst-

A

leister gebaut hat, werden die

Daten seit einem halben Jahr

gefiltert und für die Redakti-

on und andere Verlagsabtei-

lungen nutzbar gemacht.

In Echtzeit können wir in-

zwischen an allen Arbeits-

plätzen verfolgen, welche Ar-

tikel gerade am gefragtesten

sind. Die besondere Stärke

des Internets ist bekanntlich

die Aktualität: Besonders bei

größeren Unfällen kann es

sein, dass hunderte Nutzer

gleichzeitig auf einen Artikel

zugreifen. In sozialen Medi-

en, wie Facebook, gehen sol-

che Texte viral. Das heißt, sie

verbreiten sich, indem Nut-

zer die Links zur OZ teilen.

Natürlich

sind

Nutzer

nicht gleich Nutzer. Die Inte-

ressen sind so unterschied-

lich wie die Menschen. Da-

rum sind für uns auch viele

andere Daten wichtig. Etwa

die Lesedauer, also die Zeit,

die ein „User“ mit einem Text

verbringt, oder auch das so-

genannte „Engagement“, al-

so die Zahl der Kommentare

zum Beispiel auf Facebook.

Und bei Artikeln, die hinter

der Bezahlschranke stehen

und nur von Abonnenten les-

bar sind, interessiert uns na-

türlich, wie viele Leser den

Text tatsächlich lesen konn-

ten und nicht nur die ersten

fünf Zeilen.

Den Ehrgeiz der Redakteu-

re animiert zudem noch die

Zahl der „Conversions“, jene

Artikel, die zu digitalen Pro-

beabos führen. Gerade das

große Informationsbedürfnis

in den ersten Monaten der

Corona-Krise haben für eine

enorme Nachfrage nach un-

seren Online-Abos gesorgt.

Und was interessiert die

Leser der gedruckten Zei-

tung? Auch darüber wissen

wir seit einem Jahr gut Be-

scheid. Zwei Monate lang

hatten wir die gut 130 Teil-

nehmer der „Lesewert“-Stu-

die, allesamt Abonnenten aus

Stadt und Landkreis Leer, mit

einem Scan-Stift ausgestattet

und sie gebeten, die Artikel,

die sie lesen, an der Stelle zu

markieren, bis zu der sie le-

sen. Die Daten wurden per

Handy übertragen und aus-

gewertet: Jeder Artikel bekam

einen sogenannten Lesewert.

Die Ergebnisse waren für

viele

Redakteure

überra-

schend, aber eigentlich sind

sie es auch nicht: Zeitungsle-

ser (genauso wie die Online-

Leser) interessieren sich für

alles, was sie in ihrem All-

tagsleben betrifft: für The-

men wie Wohnen, Arbeiten,

Einkaufen, Gastronomie, Si-

cherheit,

Straßenverkehr,

kommunalpolitische

Ent-

scheidungen und Geschich-

ten über andere Ostfriesen.

Nur sehr wenige Abon-

nenten, nämlich die unmit-

telbar Betroffenen, lesen Tex-

te über Vereinsversammlun-

gen und politische Debatten

oder auch Konzertkritiken

und Fußballspiele. Darauf

wollen wir natürlich nicht

ganz verzichten, trotzdem

bestimmen die Muss-The-

men inzwischen unsere re-

daktionelle Arbeit. Die Frage

lautet: Warum soll dieses

Thema unseren Leser inte-

ressieren?

Was dieOZ-Leserwirklich interessiert

ANALYTIK

Dank neuester Technik wissen wir, was unsere Abonnenten online und in der Zeitung lesen

VON JOACHIM BRAUN

Alles Wichtige auf einen Blick: In Echtzeit werden uns die Nutzerdaten angezeigt.

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Für die Zentralklinik muss eine neue,

teure Brücke her

Freizeitpark in Leer: Befürworter und

Gegner sind vorbereitet

Bürgermeister kritisiert Amazon-

Ansiedlungen

Umstrittener Segler will wieder aufs

Meer hinaus

Kreis Cloppenburg: Deutlicher Anstieg

der Corona-Infektionen

Toter in Sedelsberg: Polizei warnt vor

Gerüchten

Corona-Bonus für Pflegekräfte in

Ostfriesland fraglich

Unbekannte stehlen Lebensmittel, die

für die Tafel bestimmt waren

Ärger wegen Attesten zur Befreiung

von Maskenpflicht

Schlüsseldienst kassiert fast 1000 Euro

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