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„Morgens am Frühstückstisch die OZ zu lesen,

ist ein Ritual. Meine Frau liest zuerst die Familienanzei-

gen, ich die Politik.“

Olaf Meinen, Großefehn

Freitag, 9. Oktober 2020, Seite 51

ena Mimkes las schon

in ihrer Jugend in der

OZ, am liebsten die Pa-

norama-Seite, wie sich

die Uplengenerin heute erin-

nert. Doch der Wunsch,

selbst einmal die Spalten die-

ser Zeitung zu füllen, kam

erst später. „Ich konnte mich

schon in der Schule besser

schriftlich ausdrücken, als

mündlich“, erinnert sich die

Volontärin.

Während eines Praktikums

beim Sonntags-Report in

Leer reifte in ihr der Ent-

schluss, im Journalismus tä-

tig zu werden. Mimkes stu-

dierte in Wilhelmshaven Me-

dienwirtschaft und Journalis-

mus. Es war dieses Studium,

das sie zum ersten Mal in die

Redaktionsräume der OZ

nach Logabirum brachte.

„Das vierte Semester besteht

immer aus einem Praktikum.

Das habe ich bei der OZ ge-

macht“, berichtet sie.

2019 schrieb Mimkes ihre

Bachelorarbeit. Das Thema:

„Qualität im Lokaljournalis-

mus“. Herzstück der Arbeit:

ein Interview mit OZ-Chefre-

dakteur Joachim Braun. „Ei-

ne wichtige Erkenntnis der

Arbeit war, dass die Zeitung

von der Terminberichterstat-

tung wegkommen muss.“ Die

könne heute jeder Verein im

Internet gratis anbieten, er-

klärt die 24-Jährige. Stattdes-

sen brauche es relevante

Themen, die aus der Leser-

L

perspektive beleuchtet wer-

den.

Wenige Monate nach die-

ser Arbeit begann Mimkes ihr

Volontariat bei der ZGO, dem

Verlag, in dem die OZ er-

scheint. Zweieinhalb Jahre

lang sammelt sie nun in den

verschiedensten Redaktionen

journalistische

Erfahrung.

„In den Lokalredaktionen ar-

beite ich meist intensiver an

Themen“, erklärt die junge

Journalistin.

Oft komme aber etwas Ak-

tuelles dazwischen. Dann

gelte es, schnell die richtigen

Leute ans Telefon zu bekom-

men.

Ganz anders sei die Arbeit

in der Online-Redaktion.

„Dort geht es darum, unsere

Texte zu den Menschen zu

bringen“, sagt Mimkes. „Wir

überlegen, wie wir sie auf der

Webseite und in den sozialen

Medien präsentieren kön-

nen.“

Mimkes schätzt vor allem

den Überblick, den sie so von

der journalistischen Arbeit

gewinnt: „Als Volontärin be-

komme ich Einblick in die

Arbeit für die gedruckte Zei-

tung und für das digitale An-

gebot. Die eine Sicht profi-

tiert von der anderen.“

Vielseitige Lehre

Karsten Bruns wollte nach

der Schule „irgendwas mit

Medien“ machen, wie der

20-jährige

Moormerländer

über sich selbst sagt. Die

Ausbildung zum Medien-

kaufmann bei der ZGO sei da

genau das Richtige für ihn

gewesen. „Der ausschlagge-

bende Punkt, nach dem Abi-

tur zur ZGO zu gehen, war für

mich die Vielseitigkeit der

Ausbildung“, erklärt Bruns.

Im Laufe von drei Jahren

durchläuft er als Auszubil-

dender sämtliche Abteilun-

gen des größten ostfriesi-

schen Verlagshauses. „Los

ging es im Vertrieb. Da muss-

te ich auch ab und zu selbst

rausfahren, wenn ein Bote

ausgefallen war“, erinnert

sich Bruns an seine ersten

Monate im Berufsleben. „Ich

habe wirklich viel Respekt

vor dieser Arbeit bekommen.

Ohne die Zusteller würde es

keine Zeitung geben.“

Ob im Media-Store, der

Buchhaltung oder im Kun-

denservice: Etwa alle drei

Monate geht es seither für

Bruns in eine andere Abtei-

lung, stets mit ungewohnten

Aufgaben und Herausforde-

rungen. „Ich freue mich aber

immer, etwas Neues kennen-

zulernen“, betont er. „Dafür

ist die Ausbildung ja schließ-

lich da.“

Einmal

wöchentlich

drückt Bruns zudem die

Schulbank. „Obwohl ich ei-

gentlich lieber praktisch bei

der Sache bin“, wie er verrät.

An der Berufsschule in Ol-

denburg bekommt er das

theoretische Rüstzeug für

sein Berufsleben.

Bruns ist überzeugt, seine

Ausbildung zu einem perfek-

ten Zeitpunkt zu absolvieren:

„Den digitalen Wandel mit-

zuerleben ist super.“ In den

vergangenen Jahren habe die

Firma in diesem Bereich vie-

les auf den Weg gebracht.

Der digitale Wandel, da ist

er sich sicher, wird auch die

Zukunft des Verlages bestim-

men. „Dafür müssen wir ge-

wappnet sein“, sagt der ange-

hende Medienkaufmann. In-

zwischen habe er auch ein

klareres Bild von seiner eige-

nen Zukunft. Statt „irgend-

was mit Medien“ möchte

Bruns sich künftig auf Marke-

ting spezialisieren: „Kampa-

gnen zu entwickeln, Kunden-

akquise zu betreiben – das

möchte ich nach meiner Aus-

bildung vertiefen.“

Ausbildung inZeitender digitalenRevolution

KARRIERE

Die Zeitungsgruppe Ostfriesland bereitet Menschen auf das Berufsleben in der Medienbranche vor

VON TOBIAS RÜMMELE

Als Volontärin erhält Lena Mimkes (rechts) für ihre Texte

Ratschläge von Redakteurin Petra Herterich.

BILDER: ORTGIES

Karsten Bruns lernt in seiner Ausbildung zum Medienkauf-

mann das Verlagshaus von allen Seiten kennen.

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Nüttermoorer Straße 2, A31 Abfahrt Leer Nord.