

„Die OZ hat für mich genau das richtige Format. Ich fin-
de es gut, wie sich die Zeitung weiterentwickelt und auf
die Zukunft vorbereitet hat – gerade mit ihren Online-
produkten.“
Anja Zimmermann, Hatshausen
Freitag, 9. Oktober 2020, Seite 7
ie Geschichte von
Zeitungsverlagen in
Deutschland ist im-
mer auch eine Ge-
schichte über technische
Entwicklungen. Auch wenn
branchenintern gerne gewit-
zelt wird, dass der letzte In-
novationsschub von Zeitun-
gen die Erfindung der Todes-
anzeige gewesen sei, so sind
doch die Veränderungen im
Zeitungmachen zumindest in
den vergangenen 40 Jahren
vor allem von der Technik ge-
trieben gewesen.
Bis dahin waren in den
meisten ostfriesischen Verla-
gen Druckmaschinen im Ein-
satz, die jahrzehntealt und
von der Technik her noch äl-
ter waren. Sogar als die OZ
1973 von der Brunnenstraße
nach
Logabirum
umzog,
nahm sie die alte Druckma-
schine von 1956 mit, ergänz-
te sie lediglich aus Kapazi-
tätsgründen um eine zweite
baugleiche, gebraucht ge-
kaufte Rotation, so das nun
64 statt 48 Seiten gedruckt
werden konnten.
Die wirkliche technische
Revolution folgte 1978. Da-
mals führten der Ostfriesi-
sche Kurier in Norden, dann
die OZ und ein Jahr später
auch die Emder Zeitung Fo-
tosatz ein – durchaus weg-
weisend für die Verlagsbran-
che in Deutschland. Damit
hatte die jahrhundertealte
Kulturtechnik des Bleisatzes
D
ausgedient. Schriftsetzer und
Metteure verloren ihre Jobs.
Und noch eine technische
Neuerung gab es 1979: Die
OZ verband ihre Außenre-
daktionen per Datenfern-
übertragungs-Leitung, kurz
DFÜ, mit der Zentrale in
Leer. Computer hielten Ein-
zug in die Zeitungstechnik
und – aber erst später – in die
Redaktion.
Die Geräte waren ganz an-
ders, als man sie heute kennt:
kleiderschrankgroße Ungetü-
me aus grauem Hartplastik
mit kleinen Bildschirmen.
Schwarze Schrift auf grünem
Hintergrund. Hier wurden
die Texte der Redakteure er-
fasst, anschließend auf be-
schichtetem Fotopapier be-
lichtet, von umgeschulten
Schriftsetzern mit dem Skal-
pell ausgeschnitten und auf
gewachste Seiten geklebt. Die
fertigen Seiten wurden abfo-
tografiert und auf die Druck-
platten projiziert. Ab 1986
waren auch diese Ganzsei-
ten-Fotografien nicht mehr
nötig. Die im Klebeumbruch
montierten Seiten wurden
direkt auf die Druckplatten
belichtet.
Aber auch der handwerkli-
che Teil, die sogenannte
leichte Technik, war nur für
den Übergang. Ab 1990 verlo-
ren die ehemaligen Schrift-
setzer erneut ihre Jobs. Es
musste nicht mehr geklebt
und geschnitten werden, den
technischen Part erledigte
nun ein Redaktionstechniker
am Bildschirm. Der soge-
nannte Ganzseiten-Umbruch
wurde ab 1999 dann kom-
plett von den Redakteuren
erledigt. Seitdem reicht es für
einen
Journalisten
nicht
mehr, recherchieren und
schreiben zu können. Ein ge-
wisses Geschick im Umgang
mit Redaktionssystemen, Of-
fice-Software und Ähnlichem
gehört zu den Voraussetzun-
gen für diesen Beruf.
Mit dem Ganzseiten-Um-
bruch kamen auch die digita-
le Fotoverarbeitung und das
Farbfoto. Die Bilder der Foto-
grafen mussten zwar noch
entwickelt
werden.
Aber
dann wurden sie gescannt
und ins System eingelesen.
Mit dem Aufkommen der Di-
gitalkameras wurde auch das
redaktionseigene
Schwarz-
Weiß-Labor überflüssig. Seit
2001 werden Zeitungsseiten
komplett am PC oder am
Laptop gebaut, inklusive der
verkauften Anzeigen.
Und heute, 20 Jahre später,
ist alles viel einfacher, ir-
gendwie.
Gedruckt
wird
schon seit 17 Jahren nicht
mehr bei der OZ. 1985 hatten
die OZ und die lokalen Zei-
tungsverlage eine gemeinsa-
me Gesellschaft, die Ostfrie-
sische Pressedruck, gegrün-
det, mit Standorten in Em-
den und Leer. Diese Partner-
schaft zerfiel mit den Jahren
und endete 2003. Seitdem
wird bei einer NWZ-Tochter-
firma in Oldenburg gedruckt
und ab nächstem Jahr dann
bei den Grafschafter Nach-
richten in Nordhorn.
Redakteure nutzen alle
modernen Kommunikations-
mittel. Sie schreiben und pla-
nen am PC, am Laptop, zur
Not auch am Tablet oder am
Smartphone. Das Redakti-
onssystem bedient aus einer
Hand alle Kanäle, also Print
genauso wie die Mobilseite.
Software-Tools helfen in so-
zialen Medien. Alles ist von
überall bedienbar. So ist sie,
die schöne neue Welt.
Als dieZeitungsproduktionnochHandarbeitwar
HISTORIE
Ein kleiner Parforceritt durch die vergangenen 40 Jahre technische Revolution: Vom Bleisatz bis zum Smartphone
VON JOACHIM BRAUN
1978 verabschiedete sich die OZ vom Bleisatz und führte den Fotosatz ein. Das Ende des Gutenberg-Zeitalters. Ein
letztes Mal wurde damals ein Drucker-Lehrling „gegautscht“, als er den Gesellenstand erreichte.
BILD: OZ-ARCHIV
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